Elektroautos, die mit einer Batterie betrieben werden, stehen in der Kritik. Der Grund dafür ist die Vielzahl wichtiger und seltener Rohstoffe im Inneren der Autobatterien, die am Ende des Lebenszyklus bis jetzt nicht weiter genutzt werden können. Doch das wird nicht so bleiben. Weltweit arbeiten Universitäten und Unternehmen daran, ausgediente Akkus aus Elektroautos zu recyceln und die Rohstoffe wieder nutzbar zu machen. Eine Autobatterie kann unzählige Male an den verschiedensten Ladestationen in Salzburg geladen werden, bis man sie recyceln muss. Gäste können Ihr Elektroauto während ihres Aufenthaltes kostenlos an der hoteleigenen Ladestation laden und nach einem ausgiebigen Bio-Frühstück die Heim- oder Weiterreise antreten.
Meistens werden verbrauchte Batterien meist pyrometallurgisch recycelt d.H. sie werden einfach verbrannt. Volkswagen Group Components nutzt zunächst ein mechanisches Verfahren: Zuerst wird die Batterie entladen und demontiert. Erste Rohstoffe wie ihr Aluminiumgehäuse, Kupferkabel und Kunststoff werden hier bereits wiedergewonnen und in den Produktionskreislauf zurückgeführt. Dann werden die Batteriemodule unter einer Schutzatmosphäre mit einem Shredder der Firma UNTHA aus Kuchl stark zerkleinert und durch den austretenden flüssigen Elektrolyten zu einer feuchten Masse, dem Granulat. Das wird getrocknet, durch verschiedene Siebe und ein Magnetband geleitet. Am Ende entsteht das so genannte „Schwarze Pulver“, das unter anderem wertvolles Graphit sowie Lithium, Mangan, Kobalt, und Nickel enthält. Ein Chemieunternehmen trennt es anschließend mit einem hydrometallurgischen Prozess, also unter Anwendung von Wasser und Lösemitteln, in seine einzelnen Bestandteile. Diese können als sekundäres Rohmaterial für den Bau von Kathoden von neuen Batterien genutzt werden – ohne jeden Qualitätsverlust gegenüber neuem, primärem Material.
Das belgische Unternehmen Umicore ist Marktführer des Batterierecycling der bisher gängigsten Art, der thermischen Aufschmelzung. Dabei wird der Akku zunächst verbrannt und schließlich zermahlen. So können Kobalt, Nickel und das Kupfer der Batterie wiedergewonnen werden. Nicht wiederzuverwerten sind jedoch die Rohstoffe Lithium, Graphit, Aluminium sowie der Elektrolyt. All diese Rohstoffe können dem Kreislauf nicht wieder zugeführt werden. Ein großer deutscher Autoproduzent ist im vergangenen Jahr eine Forschungskooperation mit Umicore eingegangen, um einen geschlossenen Kreislauf für Hochvoltbatterien zu entwickeln. Dabei soll die Wiederverwertung von alten Akkumaterialen im Vordergrund stehen.
Das deutsche Chemieunternehmen Duesenfeld hat derweil einen Schredder unter Stickstoff gesetzt und zerlegt darin die ansonsten leicht entzündliche Lithium-Ionen-Batterie bis nur noch eines bleibt: Geschreddertes und Elektrolyt. Aus dem geschredderten Material gewinnt Duesenfeld die einstigen Rohstoffe Graphit, Mangan, Nickel, Kobalt und Lithium. Sie gehen in die (Re-)Produktion, um daraus neue Accu-Batterien zu bauen.
Es war lange nicht in den Köpfen der Menschen, dass es sich bei verbrauchten Batterien um Sondermüll handelt und nichts im Hausmüll zu suchen haben.
Laut der „Stiftung Gemeinsames Rückgabesystem Batterien“ werden fast 100% der zurückgegebenen Akkus und Batterien wiederverwertet. Zu viele finden jedoch nicht den Weg in eine Recyclingstation.
Batterien enthalten giftige Schwermetalle wie Blei, Cadmium oder Quecksilber. Von den insgesamt 60.000 Tonnen Gerätebatterien, die in Österreich und Deutschland jährlich verkauft werden, sind nur noch wenige Prozent mit Quecksilber belastet. Wirklich umweltfreundliche Batterien, die völlig schadstofffrei sind, gibt es allerdings nicht.
Mit Batterien meinen Fachleute Einwegbatterien, sogenannte Primärzellen, die nur einmal gebraucht werden können. Sind sie leer, können sie nicht wieder aufgeladen werden. Zink-Kohle- und Alkali-Mangan-Batterien sind die bekanntesten Primärzellen.
Was für gewöhnlich als Akku bezeichnet wird, heißt im Fachjargon Sekundärzelle. Zwar ist die Lebensdauer der Sekundärzellen auch nicht unbegrenzt, doch diese Batterien können häufig wieder aufgeladen und erneut verwendet werden. Blei-, Nickel-, Cadmium- oder Lithium-Ionen-Akkus sind die bekanntesten Vertreter der Sekundärzellen.
In den Verwertungsanlagen werden die Batterien sortiert und anschließend in ihre einzelnen Bestandteile zur weiteren Verwertung getrennt. Von Nickel-Cadmium-Batterien beispielsweise wird das Cadmium abdestilliert und für die Produktion neuer Energiezellen verwendet. Die Abfallprodukte Stahl und Nickel werden dazu benutzt, Edelstahl herzustellen.
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