Kreisel Electronic – führende Batterie Technologie aus Österreich

Drei Brüder aus dem Mühlenviertel revolutionieren Elektroautos

Die Abgaswerte steigen, Städte führen Umweltzonen ein und trotzdem sind E-Autos noch weit von der Kommerzialisierung entfernt. Warum? Ganz klar, die Technologie ist (noch) sehr teuer, kaum einer kann sich ein Elektroauto leisten. Zudem liegen die Reichweiten der auf dem Markt erhältlichen Fahrzeugen bei ca. 250km – zu wenig für den Ottonormalverbraucher. Es müssen also Batterien mit einer höheren Kapazität, einer langen Laufzeit, einer kurzen Ladezeit und einem trotzdem erschwinglichen Preis her. Egal ob ein Elektroauto eine kurze oder lange Reichweite hat, ein gut ausgebautes Lade Netz  ist das Um und Auf für die Nutzer. Die Hotelgäste im Grünen Hotel zur Post in Salzburg sind über die gute Lademöglichkeit sehr erfreut.

Elektromobilität aus Oberösterreich

Die Brüder Johann Jr., Markus und Philipp Kreisel wuchsen mit Elektrogeräten auf. Der Familienbetrieb im oberösterreichischen Freistadt nahe Linz vertreibt allerlei Elektrogeräte. Das weckte schon früh das Interesse an „Basteleien“ im elektronischen Bereich. Während ihrer Jugend bastelten die drei Brüder vor allem an Subwoofern mit denen sie auf Partys den ganzen Ort beschallen konnten. Ihr Interesse an Elektromobilität weckte das Familienoberhaupt Johann Kreisel Sr. als er vor fünf Jahren einen elektrisch betriebenen Renault Fluence erwarb. Anfangs belächelten die Brüder die Investition ihres Vaters, nach der ersten Probezeit waren sie aber schnell überzeugt. Markus bestellte sich daraufhin den damals neuen Tesla S aus den USA. Nach einigen Überlegungen kamen die Brüder aber zu dem Schluss, dass eine Bestellung aus den USA gegen ihr Marketingkonzept der regionalen Käufe verstößt. Somit wurde die Bestellung schnell storniert.

Das hinderte die Brüder aber nicht daran, sich selbst weiter mit dem Thema Elektromobilität zu befassen. Damals arbeiteten sie noch in ihren Vollzeitjobs als Verkäufer im Familienbetrieb, Landwirt und Maschinenbauer. Ihr erstes Projekt war Ende 2012 die Umrüstung eines Audi A2 in ein Elektroauto. Jeweils nach ihrem Feierabend trafen sie sich in der familieneigenen Werkstatt. Nach nur einer Woche war der Audi fertig. Allerdings war damals die Reichweite noch sehr gering. Die 100km, die der Audi erreichte, war den Brüdern zu wenig und die Erkenntnis, dass man „nicht mal eben schnell“ ein Elektroauto bauen kann, dass alle anderen übertrifft, folgte schnell.

Ans Aufgeben dachte aber keiner der drei Brüder. Also widmeten sie sich bald ihrem nächsten Projekt: ein Porsche 911. Der Umbau nahm dieses Mal mehr als ein halbes Jahr in Anspruch, aber das Ergebnis überzeugte. Mit dem umgerüsteten Porsche, dessen Batterie eine Reichweite von 400km aufwies, stellten die Brüder ihr Konzept bei Herstellern vor und bekamen sofort eine sehr positive Resonanz. Der erste Auftrag ließ nicht lange auf sich warten, ein chinesischer Hersteller, der eigentlich in Deutschland Autos für seine E-Taxi-Flotte bauen lassen wollte, bestellte die Luxus-Taxis für Peking bei den Kreisels.

Die Kreisel Electric GmbH

Nach den ersten Erfolgen war den Brüdern klar, sie müssen sich fortan Vollzeit auf ihr Konzept konzentrieren. 2014 kündigten sie ihre Jobs und gründeten die Kreisel Electric GmbH. Zurzeit sitzt die Firma noch in einer 800qm großen Garage und hat 30 Mitarbeiter. Im Frühling 2017 soll ihr Werk nahe Freistadt entstehen, das sowohl die Produktionsmenge, als auch die Mitarbeiterzahl ansteigen lassen wird. Eine Massenproduktion soll aber nicht stattfinden. Die Brüder konzentrieren sich, nach eigener Aussage, lieber auf kleinere Bestellungen bis zu einer Stückzahl von ca. 500 Stück. Für die Massenproduktion können große Unternehmen allerdings die Lizenz für die Akkus erwerben und diese dann in ihren Werken herstellen.

Die Neuerungen der Kreisel Brüder

Jetzt fragen Sie sich zurecht, was die Kreisel Brüder denn nun so viel anders und besser machen, als alle anderen Akku Hersteller. Das ist schnell erklärt. Die Technologie der Kreisel Electric GmbH erhöht nicht nur die Leistung der in Elektroautos verbauten Akkus, sondern auch deren Reichweite und Lebensdauer.

Die verwendeten Lithium-Ionen-Batterien bestehen aus sogenannten Rundzellen, welche deutlich mehr Energie speichern können, als die von den meisten Herstellern verwendeten Flachzellen. Diese Rundzellen, die auch Tesla verwendet, sind allerdings deutlich schwieriger zu verbauen als Flachzellen. Da kommen wir zu der wohl wichtigsten Innovation der Kreisel Brüder. Statt die Zellen zu verschweißen, verwenden die Kreisels einen Laser. Das verringert die Widerstände zwischen den Zellen, sodass mehr Energie genutzt werden kann. An dem speziellen Laserschweißverfahren tüftelten die Brüder jahrelang, um die Wärmeentwicklung beim Schweißen die sensiblen Module nicht zu verletzten. Diese Neuerung allein bewirkt eine Leistungssteigerung von 15%.

Die zweite Neuerung betrifft das Kühlverfahren der Akkus. Die Batterie-Pakete werden in einen Kunststoffmantel gehüllt, durch den eine Flüssigkeit läuft. Diese Technik stellt sicher, dass die Lithium-Ionen-Batterien dauerhaft die für sie optimale Temperatur von 25 – 30 Grad aufrechterhalten können. Je nach Bedarf können die Akkus mithilfe der Flüssigkeit entweder gekühlt oder geheizt werden.

Durch diese Neuerung ist es den Brüdern Kreisel gelungen, 20 % mehr Energie als in Tesla Batterien herauszuholen, die Reichweite erheblich zu erhöhen, die Lebensdauer des Akkus auf bis zu 400.000 Kilometer zu erhöhen und eine schnelle Ladung (18 Minuten für 80% und 28 Minuten für 100%) zu erzielen.

Mit ihren Innovationen sind die Brüder Kreisel Vorreiter in Sachen Elektromobilität. Ihre Neuerung ist bereits weltweit bekannt. Nach eigener Aussage haben auch bereits große Autohersteller an ihre Tür geklopft. Ihr Ziel ist es bald Elektroautos mit 300 km Reichweite um 25.000 € verkaufen zu können und somit das Elektroauto auch für den „kleinen Mann“ erschwinglich zu machen. Bereits 2015 erhielten sie den „Energy Award“, 2016 folgten fünf weitere Auszeichnungen, unter anderem gewannen sie den „Jungunternehmer-Wettbewerb“ und den „futurezone Award“. Mit dem neuen Werk sind sie definitiv auf dem richtigen Weg und wir sind stolz, dass eine so innovative Technologie aus österreichischer Hand kommt.

Um das Recycling der Batterien kümmern sich andere

Alle Batterien und Akkus sollten bzw. müssen in Zukunft recycelt werden. Weltweit arbeiten private und staatliche Unternehmen und Universitäten daran, ausgediente Akkus aus Elektroautos zu recyceln und die Rohstoffe wieder nutzbar zu machen. Batterie Recycling wird wohl das Wort der Zukunft.

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