Die Stadt Salzburg verdankt ihr architektonisches Stadtbild unter anderem dem Unternehmen Valentin Ceconi & Sohn. Diese Firma war im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert im gesamten Alpenraum tätig und prägte das Salzburg Stadtbild, durch unzähliger heute unter Denkmalsschutz stehende Gebäude, entscheidend mit.
Der Firmengründer Valentin Ceconi stammte aus Friaul und war von Beruf Maurermeister. Er ließ sich mitsamt seiner Familie 1857 in Salzburg nieder und rief 1863 das Unternehmen Valentin Ceconi & Sohn ins Leben. Ursprünglich baute Valentin Ceconi & Sohn Wohn- und Geschäftshäuser. Der Baumeister/Architekt Ceconi beteiligte sich in den folgenden Jahren mit seinem Unternehmen entscheidend am Aufbau einiger neuer Stadteile Schallmoos, Andräviertel und Froschheim.
Abgesehen von Wohn- und Geschäftshäusern errichtete er bald auch Hotels und Kirchen. Unter anderem das Grand Hotel de l´Europe und die Kirche von Guggenthal tragen seine Handschrift. Die Pläne für diese beiden Bauten stammten zwar nicht von seiner Hand, bei den Gebäuden „Hotel Pitter“ und „Haus Baldi“ war er jedoch auch maßgeblich bei der Planung beteiligt.
Die Villa Ceconi in der Auerspergstraße 69 baute der Baumeister/Architekt Ceconi 1870 im Auftrag des Grafen von Thun. In dieser Villa zog er Jahre später selbst mit seiner Familie ein.
Als der Baumeister/Architekt Ceconi am 17. August 1888 in Salzburg starb, übernahm sein Sohn Jakob Ceconi die Firmenleitung. Inzwischen beschäftigte das Bauunternehmen etwa 1000 Angestellte und Jakob Ceconi erweiterte und vergrößerte das Unternehmen noch weiter. Durch die Erfindung von Steingussformen zur Erzeugung von Bauteilen gewann die Firma einen entscheidenden Vorsprung gegenüber der Konkurrenz.
Im Gegensatz zu seinem Vater plante der Baumeister/Architekt Ceconi viele der Gebäude selbst, er arbeitete aber dennoch immer wieder mit verschiedenen Architekten zusammen.
Als Jakob Ceconi 34 Jahre nach Valentin Ceconi starb, wurde Jakobs Sohn Karl, welcher an der Technischen Hochschule in Wien studiert hatte, Firmenleiter. Als Karl Ceconi die Firma übernahm, gab es in Salzburg fast keine Aufträge für Neubauten im großen Stil mehr. Zusätzlich dazu verschlimmerten Krieg und Nachkriegszeit die Lage des Unternehmens. 1932 musste es seine Bautätigkeit einstellen.
Die berühmtesten Bauwerke Karl Ceconis sind unter anderem die Polizeikaserne in Salzburg und das Krematorium am Salzburger Kommunalfriedhof.
Wie so viele, von den Ceconis errichtete Bauwerke, ist auch die Villa Ceconi noch heute erhalten. Wenige Gehminuten vom Hotel zur Post entfernt, ist sie in jedem Fall einen Blick wert. Die Villa Ceconi ist heute ein Privat Hotel, welches dem Hotel zur Post angehört.