Mittlerweile gibt es immer mehr Menschen, die sich bewusst für eine vegane Ernährung entscheiden. Kein Wunder also, dass auch die Lebensmittelindustrie auf diesen Zug aufspringt und versucht, aus dem Trend Profit zu schlagen. Deshalb kommen derzeit unzählige Nahrungsergänzungsmittel auf den Markt, die etwaige, durch vegane Ernährung bedingte, Nährstoffmängel kompensieren sollen. Aber sind solche Präparate wirklich notwendig und gesundheitsfördernd? Wir verraten Ihnen hier alles, was Sie darüber wissen müssen:
Ob der Verzicht auf Fisch, Fleisch, Eier und Milchprodukte sich negativ auf die Gesundheit auswirken kann, wird schon seit einiger Zeit hitzig debattiert. Ernährungsexperten warnen jedoch vor einem Mangel an Eiweiß, Jod, Eisen, Kalzium und Vitamin B12 bei einer veganen Lebensweise. Gerade zu wenig Kalzium kann zu einer geringeren Knochendichte führen und damit das Risiko von Osteoporose maßgeblich erhöhen und ist daher besonders gefährlich. Unzählige Präparate versprechen nun, etwaigen Mangelerscheinungen entgegenzuwirken. Die Zeitschrift Öko-Test veröffentlichte jedoch eher beunruhigende Testergebnisse. Der Großteil der Nahrungsergänzungsmittel wurde mit “ungenügend“ bewertet und wirkt sich sogar eher negativ auf die Gesundheit aus. Die Wundermittel überschreiten nämlich die empfohlene Tagesdosis an Nährstoffen in einem Maße, das schon vielmehr schädlich ist.
Es empfiehlt sich also vielmehr, die 7 Regeln der gesunden veganen Ernährung zu beachten und die benötigten Nährstoffe auf natürlichem Wege aufzunehmen. Eine gesunde Portion Eiweiß ist beispielsweise in Bohnen, Kichererbsen und Tofu enthalten, Jod findet man in jodiertem Speisesalz. Grünes Gemüse wie Spinat, Brokkoli oder Salat sowie Haferflocken, Quinoa, Nüsse und Getreideprodukte sind die optimalen Eisenlieferanten. Für die notwendige Dosis an Vitamin B12 macht es dagegen doch Sinn, auf Ergänzungsmittel zurückzugreifen, da es fast nur in tierischen Produkten vorkommt. Vitamin D sollte im Winter ebenfalls zusätzlich über Präparate zugeführt werden, was übrigens nicht nur für Veganer gilt, da es außer über das Sonnenlicht fast nur über Avocados und Pilze aufgenommen werden kann. Allerdings sollte man bei jedem Ergänzungsmittel unbedingt auf die Dosierung achten und inwiefern diese auch dem empfohlenen Tagesbedarf entspricht. Denn in diesem Fall gilt zweifellos der Leitspruch: weniger ist mehr!