Falls ihr euch nach unserem letzten Blogbeitrag zum Thema sinnlose Verpackungen nicht dazu durchringen konntet, euer Leben auf Zero Waste umzustellen und lieber beim Recyceln bleiben wollt, ist das natürlich völlig in Ordnung! Allerdings ist noch nicht einmal das wirklich einfach, da sich trotz massenhaften Verpackungsmülls immer noch viele Leute unsicher sind, wie sie genau damit verfahren sollen. WIr räumen auf mit den Mythen um die Gelbe Tonne!
Dieser Mythos stammt noch aus den 90er Jahren, als Unternehmen dazu verpflichtet wurden, ihren Verpackungsmüll zurückzunehmen. Alternativ hat der Grüne Punkt das im Rahmen der Gelben Tonne für sie erledigt, weshalb dort auch nur Müll teilnehmender Firmen entsorgt werden durfte. Abfall ohne dessen Siegel, gehörte zu Konzernen, die selbst Rückgabemöglichkeiten einrichten mussten. Seit 2009 müssen jedoch alle Unternehmen am dualen Entsorgungssystem teilnehmen, weshalb alles, was im Laden an Verpackungen ausgegeben wird, auch getrost in die Gelbe Tonne geworfen werden darf.
So einfach ist es dann leider doch wieder nicht. Es geht nicht darum, einen möglichst großen Teil seines Hausmülls zu recyceln, weshalb benutzte Plastikzahnbürsten auch kein Fall für die Gelbe Tonne sind. Diese ist eigentlich nur für Verpackungen angedacht. In manchen Kommunen sind allerdings Ausnahmen möglich, die dann aber deutlich auf der Mülltonne vermerkt sind.
Häufig sind die Leute fälschlicherweise der Meinung, dass man Plastikmüll erst von sämtlichen Essensresten befreien und im Zuge dessen vor dem Entsorgen extra abspülen muss. Tatsächlich werden alle Abfälle bei der Wiederaufbereitung sowieso gewaschen, was allerdings nicht heißt, dass man seinen halbvollen Joghurtbecher in die Gelbe Tonne werfen sollte. Hierbei gilt es, die goldene Mitte zu finden: es reicht völlig aus, wenn der leere Joghurtbecher “löffelrein“ ist.
Auch wenn Pappkartons und Glasflaschen ebenfalls recycelt werden, gehören sie in gesonderte Container und nicht in die Gelbe Tonne. Häufig für Verwirrung sorgen allerdings beschichtete Papierverpackungen. Unser Tipp: alles, was sich ohne Probleme zerreißen lässt, wird zum Altpapier gegeben, der Rest darf in den Gelben Sack.
Für diese hartnäckige bestehende Behauptung gibt es keinerlei rechtliche Grundlage. Doch auch, wenn man nicht mit einer Geldstrafe rechnen muss, so kann sich die Entsorgungsfirma doch weigern, den unsachgemäß befüllten Gelben Sack mitzunehmen. Verdächtig wirkt es beispielsweise, wenn die Mülltüte ungewöhnlich viel wiegt, weil fälschlicherweise Glasflaschen mit entsorgt wurden. In solchen Fällen findet sich darauf oft ein Zettel, der darauf verweist, dass der Müll neu sortiert werden muss.
Nur sieben Prozent des Verpackungsmülls wandern direkt in die Müllverbrennungsanlage. Mehr als fünfzig Prozent des Plastikabfalls können dagegen als Brennstoff in Fabriken genutzt werden, da bei dessen Verbrennung keine Schadstoffe entstehen. Und ganze vierzig Prozent der entsorgten Dinge aus der Gelben Tonne werden sogar stofflich erhalten.
Wir hoffen, wir konnten nun alle hartnäckigen Gerüchte um die Gelbe Tonne ausräumen und endlich Licht in das Dunkel des falschen Recycling-Verhaltens bringen.